Mo 28.04.2025, 10:00 - 17:00 Uhr

ICF-Multiplikator*innen-Ausbildung in Erlangen und Freising

Mit dem BTHG ist die Nutzung der ICF in der Planung von Hilfen für Menschen mit Behinderung Pflicht. In Bayern wird dazu das BIBay und die zugehörigen Berichtsbogen für die Eingliederungshilfe eingeführt.
Hierfür ist innerhalb der Einrichtungen mit großem Schulungsaufwand zum Thema ICF zu rechnen.

Diese Lehrgangsreihe bildet daher Multiplikator*innen aus, die als Ansprechpersonen fungieren und zudem Schulungen im Kolleg*innenkreis halten. Damit wird entsprechende Kompetenz in den Einrichtungen aufgebaut.

Das Ziel dieser Ausbildung ist, fundiertes Wissen und Fähigkeiten zu ICF und dazugehörigen Themen zu erwerben, um Mitarbeiter*innen in den eigenen Einrichtungen fortbilden zu können. Dabei werden neben theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten pädagogische und didaktische Lerninhalte vermittelt. Eine juristische Einordnung und Hintergrundinformationen zum BIBay runden die Ausbildungsinhalte ab.

Es ist zu empfehlen, dass jeweils mindestens zwei Mitarbeiter*innen einer Organisation qualifiziert werden, die dazu bereit sind, Schulungen im eigenen Unternehmen durchzuführen.

Die Teilnehmenden werden befähigt, den Prozess der Implementierung der „Internationalen Klassifikation für Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) durch Fortbildung und Beratung wahrzunehmen, zu begleiten und zu reflektieren.

Sie erlernen Methoden zur Vermittlung der grundlegenden Inhalte der ICF (z. B. in Fortbildungen, Teamberatungen, Inhouse-Schulungen) und deren Anwendung für ihre eigene Praxis.

Die Vermittlung der Lehrinhalte erfolgt praxisnah, anschaulich und handlungsorientiert.

Gleichzeitig entsteht zu diesem Thema ein vernetzter Expert*innenkreis innerhalb unterschiedlicher Einrichtungen der Eingliederungshilfe.

Aufbau der Lehrgangsreihe

Die Lehrgangsreihe gliedert sich in vier je zweitägige Module, wovon das erste und das letzten in Erlangen und die mittleren beiden in Freising stattfinden.

Die Ausbildung findet prozessbegleitend statt.

Zwischen den gemeinsamen Einheiten sind ICF-spezifische Aufgaben in den jeweiligen Fachbereichen umzusetzen und Intervisionstreffen in kleinen Gruppen einzuplanen, die sowohl online als auch in Präsenz stattfinden können. Diese Intervisionsgruppen werden regional eingeteilt und von den Teilnehmenden in Eigenregie durchgeführt.

Das Fortbildungsinstitut stellt hierfür digitale Räume über Videokonferenz-Plattformen zur Verfügung. Zudem wird ein digitaler Ordner für den Austausch der
Seminarunterlagen bereitgestellt.

Inhalte

  1. Seminar: Grundlagen ICF und erste Anwendung

    Einführung in das bio-psycho-soziale Modell: Vorstellung der Komponenten der ICF, Funktionsfähigkeit, Behinderungsmodell und -verständnis; erster Einblick in die
    sozialrechtliche Verortung; ethische Leitlinien. Anwendungsmöglichkeiten der ICF: Überblick und Übung am eigenen Fall zum Thema, Hypothesenbildung im Modell der ICF.

    Referent:
    Dr. Klaus Keller

    Intervisionstermin 1: Fallbeispiele und Fragen zu ICF, Projektmanagement
    Ist von den Teilnehmer*innen selbst zu organisieren.
    Kleingruppentreffen mit Austausch über die Fallarbeit und gegenseitiger Unterstützung bei offenen Fragen. Zeitumfang ca. ½ Tag

  2. Seminar: Reflexion der erarbeiteten Beispiele, Vertiefung zu den Konzepten, Erarbeiten von Inhalten für fachbereichsspezifische Schulungen, Grundlagen des Projektmanagement
    Gemeinsame Durchsicht der Fallbeispiele aus den Fachbereichen. Im Mittelpunkt der zweiten Einheit steht die Beschäftigung mit den Anforderungen, einen komplexen Stoff (wie z. B. in der ICF) verständlich und kreativ darzustellen. Gemeinsam wird ein Pool aus Schulungsmaterialien erstellt und in der Präsentation geübt.

    Referenten:   
    Dr. Klaus Keller
    Matthias Lösch

    Intervisionstermin 2: Vorbereitung eigene Fortbildung und Projektmanagement Teil II
    Ist von den Teilnehmer*innen selbst zu organisieren.
    Kleingruppentreffen zu den Inhalten oder gemeinsame Plattform mit übergreifendem Schulungsinhalten/-pool.

    Aufgabenstellung:
    ICF-Schulung mit eigenen Inhalten im jeweiligen Fachbereich halten.
    Zeitdauer 2 – 4 UE à 45 Minuten bis spätestens zum 3. Seminar.
     

  3. Seminar: ICF-Multiplikation: Möglichkeiten und Hürden, ethische Leitlinien der ICF (Vertiefung), Reflexion der eigenen Schulungen, Sozialrecht
    Erster Tag:       Einführungsmanagement, Reflexion der Präsentation in den Einrichtungen, Umgang mit Widerständen
    Zweiter Tag:     Sozialrecht: ICF und BTHG? Person(en)zentrierung = ICF?                           

    Referenten:     
    Dr. Klaus Keller
    Matthias Lösch (1. Tag)
    Daniel Löscher (2. Tag)

    Intervisionstermin 3: Organisation eines Arbeitskreises im eigenen Betrieb
    Ist von den Teilnehmer*innen selbst zu organisieren.
    Kleingruppentreffen zu den Inhalten oder gemeinsame Plattform mit übergreifendem Schulungsinhalten/-pool.

    Aufgabenstellung:
    Installation einer AG o.ä. in den Fachbereichen oder am Standort, um dort das fachbereichsspezifische Vorgehen bzgl. ICF/Gesamtplan/Hilfeplanung auf den Weg zu bringen; Intervisionstreffen zu den Erfahrungen mit den AGs, ½ Tag

  4. Seminar - Abschlussveranstaltung:
    Vorstellen der unterschiedlichen AGs, Kontextfaktoren (Vertiefung), Personenzentrierung, SMARTe Ziele und ICF. Gesamtplan Bayern: BIBay

    Gesamtplan Bayern: Wie wird dort "ICF" aufgegriffen? Wie wird sich der Gesamtplan weiterentwickeln? Core-Set und Modell oder nur Modell? Üben, Üben, Üben. Offene Fragen, Vertiefung Kontextfaktoren

    Referent*innen: 
    Barbara Dengler / Claudia Gander (1. Tag)
    Dr. Klaus Keller


    Anregung zum Abschluss:
    Initiierung eines Kompetenznetzwerks ICF aus den Teilnehmenden der Fortbildung

Zielgruppe

Mitarbeiter*innen aus den Bereichen der Eingliederungshilfe und der Frühförderung sowie der medizinischen und beruflichen Rehabilitation, die als Multiplikator*innen in ihrer Einrichtung fungieren und Schulungen zur ICF durchführen wollen.

Veranstaltungsorte und wichtige Hinweise zur Übernachtung

Lebenshilfe-Landesverband Bayern e. V.
Fortbildungsinstitut
Kitzinger Straße 6
91056 Erlangen

VivaVita
Integrationsprojekt Freising gGmbH
Gartenstraße 57
85354 Freising

Das Tagungshaus „VivaVita“ in Freising bietet keine Übernachtung an. Bitte buchen Sie sich dort ggf. selbst eine Unterkunft mit Frühstück und Abendessen. Bei Lehrgangsbeginn erhalten Sie von uns eine Hotelliste.

Übersicht

Termin

Erster Teil in Erlangen
28.04.2025, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
29.04.2025, 08:30 Uhr bis 15:15 Uhr

Intervisionstreffen 1: 0,5 Tage 

Zweiter Teil in Freising
30.06.2025, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
01.07.2025, 08:30 Uhr bis 15:15 Uhr

Intervisionstreffen 2: 0,5 Tage

Dritter Teil in Freising
09.10.2025, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
10.10.2025, 08:30 Uhr bis 15:15 Uhr

Intervisionstreffen 3: 0,5 Tag

Vierter Teil in Erlangen
20.01.2026, 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
21.01.2026, 08:30 Uhr bis 15:15 Uhr

Ort

Viva Vita, Lebenshilfe Freising

Lebenshilfe Fortbildungsinstitut, Erlangen
Kitzinger Str. 6
91056 Erlangen

Leitung

Dr. Klaus Keller,
Arzt, Abteilungsleiter Rehabilitation

Matthias Lösch, Referat Diakonische Unternehmenskultur und Personalentwicklung

Daniel Löscher, Jurist, Geschäftsbereichsleiter Personal und Recht, Diakonie München und Oberbayern

Barbara Dengler, Heilerziehungspflegerin, Referentin Bereich Selbstvertretung, Lebenshilfe-Landesverband Bayern e. V.

Claudia Gander, Bezirksfachreferentin Mittelfranken, Lebenshilfe-Landesverband Bayern e. V.

Kosten

400,00 € pro Modul

Lehrgangsgebühr

 

67,00 Tagesverpflegung je Teil in Erlangen

 

96,00 Vollverpflegung je Teil in Erlangen

 

80,00 Übernachtung in Erlangen

 

92,00 € je Teil in Freising

Tagesverpflegung

ohne Übernachtung,

ohne Frühstück,

ohne Abendessen.

 

Das Tagungshaus „VivaVita“ in Freising bietet keine Übernachtung an. Bitte buchen Sie sich dort ggf. selbst eine Unterkunft mit Frühstück und Abendessen. Bei Lehrgangsbeginn erhalten Sie von uns eine Hotelliste.