Mo 24.11.2025, 09:00 Uhr
bis Di 25.11.2025, 17:00 Uhr

Komplexe Posttraumatische Belastungsreaktion im Kindes- und Jugendalter

In kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlungen sehen wir regelmäßig KlientInnen mit hochunsicheren und traumatisierenden (früh-)kindlichen Beziehungserfahrungen. Diese Kinder zeigen in ihrer Entwicklung häufig unspezifische Ängste, emotionale Beeinträchtigungen und Verhaltensprobleme. Bei sehr frühen (bindungs-)traumatischen Erfahrungen können sich im weiteren Verlauf auch komplexere Problemkonstellationen mit Suizidalität, Selbstverletzungen, ausgeprägten Gefühlen von Hilflosigkeit, Scham und Schuld und massivem Selbsthass entwickeln. 

Der langjährigen Forderung nach einer eigenständigen Diagnose zur Beschreibung entwicklungsbezogener Traumafolgestörungen wird in der ICD-11 zum Teil mit dem neuen Störungsbild „Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung“ (kPTBS) entsprochen. Zusätzlich zum Erleben eines sog. Typ-II-Traumata als Ereigniskriterium und den von der klassischen PTBS bekannten Leitsymptomen beinhaltet diese Diagnose eine erhebliche Störung der Affekt- und Impulskontrolle, ein instabiles und negatives Selbstbild und schwerwiegende Beziehungsprobleme.

Inhalte: Im Seminar werden die Kriterien und die Anwendbarkeit der Diagnose kPTBS zur Erfassung der Auswirkungen früher interpersoneller Traumatisierungen und ebenso differentialdiagnostische Abgrenzungen, speziell zur emotional instabilen Persönlichkeitsstörung und zu dissoziativen Störungen, diskutiert. Zudem werden kinder- und jugendpsychiatrische Behandlungszugänge der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung dezidiert für die unterschiedlichen Altersgruppen der kindlichen und adoleszenten Entwicklung erarbeitet.

Ziele:
Vermittlung der diagnostischen Kriterien dieses Störungsbildes, differentialdiagnostischer Abgrenzungen und praxisorientierter Inhalte für die Beratung, Behandlung und Betreuung betroffener Kinder, Jugendlicher und ihrer Bezugspersonen

Zielgruppe:
PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen

Termine:
Mo., 24. November 2025 + 
Di., 25. November 2025
jeweils 09 - 17 Uhr (16 UE)