Mi 22.02.2017, 12:00 Uhr
bis Sa 25.02.2017, 13:00 Uhr

31. Internationale Jahrestagung der Inklusionsforscher/innen. Mit: Prof. Dr. Georg Feuser und Team - 4020 Linz

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System.Wandel.Entwicklung
Akteurinnen und Akteure inklusiver Prozesse im Spannungsfeld von
Institution, Profession und Person
Mit dem Thema „System.Wandel.Entwicklung“ versucht die Tagung ausgewählte
komplexe Prozesse der Inklusion wie
auch der Exklusion beschreibbar und
kommunizierbar zu machen.
In inkludierenden wie exkludierenden Pr
ozessen sind aktuell viele verschiedene
gesellschaftliche Felder mit unterschie
dlichen und gegensätzlichen Interessen
involviert, die weitere Entwicklungsverläufe nur schwer prognostizierbar machen.
Rückblickend lassen sich Dynamiken im
Wandel von der Verringerung von Exklusion
hin zu mehr Inklusion und der Beobacht
ung dieser Prozesse durch Forschung
beschreiben und bewerten. Dies mag dabei
behilflich sein, die gegenwärtige Situation
besser zu beschreiben und Hinweise für zukünftige Entwicklungen in deren
Mehrdeutigkeit und Offenheit geben zu können.
Im wissenschaftlichen Diskurs muss ein en
ges Verständnis von Inklusion überwunden
werden, um Intersektionalität in ih
rer Interdependenz zwischen nennbaren
Differenzbereichen und ihrer Abhängigkeit von Macht- und Herrschaftsverhältnissen
im Sinne Foucaults neu überdenken
und positionieren zu können.
Dass Inklusion eine langfristige Entwicklun
g mit dem Ziel eines strukturellen Wandels
auf unterschiedlichen Systemebenen
erfordert, ist unbestritten. Die
Mehrdimensionalität dieses Prozesses führt einerseits zu vermeintlich rechtlich
abgesicherten Entwicklungsperspektiven
und konkreten Schritten zur Umsetzung,
andererseits werden dadurch auch interessante
Gegensätze sichtbar, die nicht selten zu Konflikten und sozialen Spannungen führen. Im Spannungsfeld von Profession, Institution, Interaktion und Person werden komplexe Fragen der Umsetzung, Regelung und Steuerung evident. Auf den unterschiedlichen Ebenen bewegen sich die Akteurinnen und Akteure nicht nur rollen- und biografiespezifisch, sondern auch mit unterschiedlichen normativen Referenzen. Den Anspruch, die Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren und unterschiedlichen Systemebenen zu beschreiben, zu reflektieren und zu analysieren, erhebt die governance-analytische Perspektive als ein aktueller Ansatz im bildungswissenschaftlichen Diskurs.Letztendlich geht es bei dieser Tagung auch um die Reflexion der Rolle der Inklusionsforschung. Zwar hat sich Forschung im wissenschaftlichen Kontext neutral zu gestalten, aber insbesondere mit Blick auf die Adressaten und Adressatinnen, Auftraggeber/innen, Forschungsmotive, -ziele und -folgerungen werden im Kontext inklusiver Bildung ethische und normative Fragen aufgeworfen, die wiederum selbst Gegenstand von Forschung werden könnten.
Die Tagung befasst sich mit folgenden Fragestellungen:
• Welche Rolle hat Inklusionsforschung?
Welchen Entwicklungen ist sie gefolgt bzw. welche hat sie initiiert? Was kann sie zum qualitätsvollen Wandel inklusiver Systeme beitragen?
• Wie geschieht Systemwandel bei der Entwicklung inklusiver Systeme?
• Wie kann der Systemwandel erfolgreich gesteuert werden?
• Welche Spannungsfelder zwischen Profession, Institution, Interaktion und Person ergeben sich bei der Entwicklung und dem Wandel hin zu inklusiven
Systemen?
• Wie breit ist inklusive Pädagogik in ihrer Diversität zu verstehen?
• Welche Qualifizierungsangebote sind
für ein inklusives Bildungssystem notwendig?
• Welche Chancen und Möglichkeiten ergeben sich durch kommunale Vernetzung?
• Wie kann Qualität in inklusiven Systemen gesichert und entwickelt werden?
Referenten: Prof. Dr. Georg Feuser und Team
Kosten: Normalpreis: €180,00 (Anmeldeschluss: 30.01.2017)
Student/innen, Dissertanten: € 120,00
(Vorlage des Studentenausweises bei der Tagungsregistrierung)
Ort: Pädagogische Hochschule Oberösterreich, Kaplanhofstraße 40, 4020 Linz.
Web: www.ph-ooe.at/ifo_2017
Email: judith.ascher@ph-ooe.at.