Wunschkind
Pränatalmediziner:innen schätzen, dass sich neun von zehn Schwangeren gegen ein Kind mit Gendefekt oder Behinderung entscheiden. Belastbare Zahlen dazu gibt es in Deutschland nicht. Doch es dürften immer weniger Kinder, deren Gene von der Norm abweichen, zur Welt kommen. Denn Bluttests auf Chromosomenabweichungen werden von der Kasse bezahlt. Die Serie WUNSCHKIND zeigt Eltern, die sich bewusst für ein Kind mit Downsyndrom, Trisomie 18 oder Spina bifida entschieden haben. Wir bringen gekürzte Einblicke in diese Serie.
Elias ist das Beste, was mir passieren konnte. Eigentlich wollte ich gar kein Kind, die Kinderplanung war lange abgeschlossen. Dann die Überraschung, schwanger zu sein. Und obendrauf der Schreck in der Feindiagnostik: Downsyndrom. Ich war total fertig. Der Arzt hat Druck gemacht, dass ich mich für eine Abtreibung entscheiden solle, weil ich schon kurz über der 12. Woche war. Ich hatte gar keine Zeit zum Nachdenken. Aber mein Mann sagte bloß: Was hat das Kind? Downsyndrom? Wenn das alles ist, das schaffen wir. Und er hatte recht.